Trainingswohnen
Das Schwäbische Trainingswohnzentrum ist konzipiert für jugendliche und erwachsene Menschen mit einer Körperbehinderung oder einer schweren Erkrankung.
Die Aufnahme erfolgt in der Regel im Anschluss an eine Akutbehandlung, aber auch nach Behandlungen durch Spezial- und Rehabilitationskliniken. Grundsätzliche Voraussetzung ist eine Schwerbehinderung, in der Regel mit Pflegebedarf. Ein Mitwohnen von Familienmitgliedern oder Lebenspartnern ist grundsätzlich möglich, weil deren Integration in das Trainingswohnprogramm in solchen Fällen vorgesehen ist. Es können Menschen mit folgenden Behinderungen und Erkrankungen aufgenommen werden:
- Querschnittlähmung
- Schädelhirntrauma
- Multiple Sklerose
- Muskelerkrankungen
- Andere neurologische Erkrankungen
- Spina bifida
- Andere bewegungseinschränkende Schädigungen z.B. Amputationen
- Schlaganfall
Durch das gezielte Einflechten spezifischer Therapien wie Physiotherapie (Krankengymnastik), Ergotherapie, Logopädie und psychotherapeutische Gruppentherapie in den Trainingsalltag der betroffenen Menschen, werden die vorhandenen Defizite punktgenau mobilisiert und soweit wie möglich behoben. Ergänzend können notwendige Umgehungsstrategien erarbeitet werden.
Die Therapie findet auch hier nicht isoliert statt, sondern wird zusammen mit dem/der Handicaptrainer/in in das Gesamtkonzept eingearbeitet. Unsere Therapeuten/innen verfügen alle über Spezialausbildungen zur Behandlung neurologisch Erkrankter und schwerbetroffener Patienten, sowie über eine langjährige therapeutische Erfahrung.
Sozialpädagogische Hilfen
Die sozialpädagogischen Hilfen haben im Konzept der Trainingswohnprogramme im Schwäbischen Trainingswohnzentrum das Ziel, durch gezielte Begleitung und Unterstützung negative Auswirkungen von Erkrankungen und Behinderungen auf das Selbstwertgefühl und das Selbstkonzept der Betroffenen zu vermeiden, und wesentliche Hilfestellungen zur Bewältigung der Situation zur Verfügung zu stellen. Die begleitenden Fachkräfte erfüllen folgende Aufgaben:
Hilfen zur Situationsklärung
- Klärung des sozialen Beziehungsfeldes wie Familie, Freunde, Schule, Beruf, wirtschaftliche Situation und Freizeit
- Klärung der individuell-persönlichen Lebenssituation mit Normen-, Wert- und Zielvorstellungen
- Eingrenzung der persönlichen und sozialen Schwierigkeiten, die sich aus der neuen Situation des/der Klienten/in ergeben
Psychosoziale Beratung und Betreuung
- Motivierung des/der Klienten/in und der Angehörigen zur aktiven Mitarbeit bei Zukunftsplanung
- Persönliche Hilfestellung in der Bewältigung von Problemen, welche sich aus der Erkrankung, dem Unfall, der Behinderung ergeben
- Persönliche Hilfestellung bei der Erhaltung oder Wiederherstellung der Kontakte
Beratung im Hinblick auf gesetzlich verankerte Möglichkeiten
- Beratung, Einleitung und Vermittlung von finanziellen Hilfen z.B. Übergangsgeld, Renten, Sozialhilfe.
- Beratung, Einleitung und Vermittlung von medizinischen, sozialen, schulischen und beruflichen Rehabilitationsmaßnahmen z.B. Kostenklärung für Heil- und Hilfsmittel, ambulante schulische Nachbetreuung, Arbeitsplatzerhaltung, Berufsfindung
- Unterstützung bei Kontakten zu Behörden und Versicherungen z.B. Sozialamt, Arbeitsamt, Krankenkasse
Vorbereitung des Übergangs in das gewohnte soziale Umfeld oder Aufbau eines neuen Umfelds
- Casemanagement um die Vernetzung und Abstimmung der Hilfen im Hinblick auf individuelle Zielsetzungen abzusichern
- Unterstützung und Motivation zur aktiven Lebensgestaltung
- Beratung der Angehörigen unter dem besonderen Aspekt der Nachsorge
- Angebote von Informations- und Gesprächsgruppen
- Vermittlung ambulanter Hilfen im bisherigen sozialen Umfeld oder im neugewählten Umfeld
- Hilfestellung bei der Erhaltung oder Entwicklung selbständiger Lebensführung z.B. Umzug
- Beratung, Unterstützung und Vermittlung bei notwendiger Veränderung der Wohnsituation
- Beratung hinsichtlich Ausbildung, Beruf und Arbeitsplatz
- Durchführung spezieller Schulungsprogramme (Bewerbungstraining, Kommunikationstraining, Alltagskompetenztraining usw.)
- Vermittlung von Hilfen zur weiteren sozialen Integration z.B. Selbsthilfegruppen, Beratungsstellen, Freizeiteinrichtungen
- Hausbesuche, Arbeitsplatzbesuche, Informationsbesuche mit den Betroffenen